Einzelansicht

Wärmepumpen: Feldtestergebnisse – Fachplanung – Förderung

Foto: BWP

Fast die Hälfte der neu errichteten Wohngebäude werden von Wärmepumpen beheizt. Auch im Bestand wächst der Trend zu den umweltfreundlichen Heizungssystemen. Dass die Wärmeerzeuger dort ebenfalls gut funktionieren und klimafreundlich sind, zeigen neue Forschungsergebnisse. Darauf weist das vom Umweltministerium Baden-Württemberg geförderte Programm Zukunft Altbau hin.

Die weit verbreitete Meinung, dass Wärmepumpen im Bestand nicht genug und zuverlässig Wärme liefern sowie zu wenig Kohlendioxid einsparen können, widerlegte im vergangenen Jahr ein Feldtest des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE. Demnach lieferten die untersuchten Wärmepumpen die gewünschte Wärme und waren kaum von Betriebsstörungen betroffen. Die errechneten Kohlendioxid-Emissionen lagen deutlich unter denen von Gas-Brennwertheizungen.

Hauseigentümer sollten deshalb bei einem Heizungstausch prüfen lassen, ob die Technologie bei ihnen sinnvoll einsetzbar ist. Bedacht werden muss jedoch, dass auch äußere Faktoren für einen erfolgreichen Betrieb wichtig sind: Das Haus sollte gut gedämmt sein und einen möglichst geringen Energiebedarf haben. Im Idealfall sollte eine Fußboden-, Wand- oder Deckenheizung damit genutzt werden, da diese Heizflächen in der Regel mit niedrigeren Temperaturen unter 40 Grad Celsius auskommen.

„Wichtig für einen effizienten Betrieb ist zudem eine sorgfältige Fachplanung inklusive einer guten Einbindung in das Heizsystem“, sagt Jörg Knapp vom Fachverband Sanitär-Heizung-Klima Baden-Württemberg. „Unter anderem ist ein hydraulischer Abgleich der Heizung dringend erforderlich.“ Er sollte unbedingt nach dem Berechnungsverfahren B ermittelt werden. Mit dem Verfahren berechnen Experten die Heizlast präzise für jeden Raum. Hauseigentümer erhalten so die exakte Leistungsanforderung an die Wärmepumpe, was einen besonders effizienten und kostensparenden Betrieb ermöglicht.

Die Förderung für Wärmepumpen wurde im Januar 2021 noch einmal erhöht. Wer bei einem Ölkesseltausch eine Wärmepumpe einbaut und den seit Jahresbeginn gültigen iSFP-Bonus nutzt, erhält vom Staat 50 Prozent. Zu den förderfähigen Kosten zählen die Ausgaben für Kauf, Installation und Inbetriebnahme sowie viele der erforderlichen Begleitmaßnahmen. Dazu gehören beispielsweise die Wärmedämmung von Rohrleitungen, der Ersatz alter Standardheizkörper durch Niedertemperatur-Heizkörper, Flächenheizungen einschließlich der erforderlichen Aufbauten, die Kosten für die Warmwasserbereitung und nötige Umbauarbeiten von Heiz- und Technikräumen sowie der Rückbau des Schornsteins.

Informationen: www.zukunftaltbau.de