Drei Viertel des Wohnungsbestandes in Baden-Württemberg ist vor 1965, die Hälfte sogar vor 1949 erbaut wurden. Hier „schlummert“ ein gigantisches Energieeinsparpotenzial von rund 50 Prozent. Zwar haben die steigenden Energiekosten in den vergangenen Monaten die Hausbesitzer zu Modernisierungsmaßnahmen angeregt, doch noch immer gilt jede dritte Heizanlagen als technisch veraltet. Bis zu einem Drittel des Energieverbrauchs wird in Altbauten allein zur Erwärmung des Brauchwassers aufgewendet. 5,5 Milliarden Liter Heizöl könnten bei einer kompletten Sanierung dieses Wohnungsbestandes jährlich eingespart werden.
„Diese astronomische Zahl bedeutet für jeden Wohnungseigentümer ein Einsparpotenzial von bis zu 30 Prozent“, kommentiert der Fachverband. Die Berufsorganisation empfiehlt allerdings, nicht „wild drauflos zu renovieren“. Umfassende Beratung durch die Sanitär-Heizung-Klima Fachbetriebe – zu erkennen am blau, rot gelben Eckring – spart langfristig Zeit, Geld und Nerven. Grundlage für anstehende Modernisierungsmaßnahmen sollte eine umfassende Energieanalyse sein. Zielsetzung: Welche Wärme geht verloren und wie effektiv sind die vorgeschlagenen Maßnahmen.
Nicht immer muss gleich die ganze Anlage ausgetauscht werden. Oft helfen kleinere Maßnahmen – beispielsweise die regelmäßige Wartung der Heizanlage – die Haushaltskasse und auch die Umwelt zu entlasten. Bei einer Rußschicht von 1,5 bis 2 Millimeter steigt der Energieverbrauch um bis zu sieben Prozent. Isolierte Warmwasserrohre, die Absenkung der Zimmertemperaturen um ein Grad und eine sinnvoll einregulierte Anlage senken die Fixkosten spürbar. Der zusätzliche Einbau von Sonnenkollektoren kann die Energiekosten bei der Brauchwassererwärmung um bis zu 60 Prozent reduzieren.