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Wissenschaftler und BEE fordern Wärmewende

Renommierte Wissenschaftler haben bei einem Pressegespräch des Bundesverbandes Erneuerbare Energie (BEE) in Berlin ein konsequentes Umsteuern der Bundesregierung auf dem Wärmemarkt gefordert.

Dr. Joachim Nitsch, viele Jahre Energieexperte am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt, hat in einer Studie im Auftrag des BEE die Folgen der jüngsten Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes untersucht. Danach sinkt die Bedeutung der Bioenergie in den kommenden Jahren. Außerdem gibt die Bundesregierung kaum Impulse zur Steigerung der Energieeffizienz.

Als Gegenszenario empfahl Nitsch einen Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung, vor allem mit Biomasse, Geothermie und Wasserstoff aus Ökostrom. Strom aus Erneuerbaren Energien könne sich neue Anwendungen im Wärmebereich erschließen. Als Beispiele nannte er den zunehmenden Einsatz von Wärmepumpen, einen verstärkten Einsatz in der industriellen Prozesswärme statt Erdgas und die thermische Nutzung von Stromüberschüssen unter anderem in Wärmenetzen.

Prof. Dr. Claudia Kemfert vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) sagte: "Wir haben im Wärmebereich einen riesigen Handlungsbedarf, und die Ukraine-Krise wäre der richtige Aufhänger, um aktiv zu werden." Zudem müsse die Bundesregierung endlich eine umfassende Strategie zur Gebäudesanierung vorlegen. Nach Berechnungen des DIW könnten Investitionen von 9 Mrd. Euro bis 2020 Energiekosten von 11 Mrd. Euro einsparen. Die Beschäftigung in Deutschland würde durch das Programm um 30 000 Arbeitsplätze steigen.

Informationen: Öffnet externen Link in neuem Fensterwww.bee-ev.de